IoT-​Projekte für KMU’s evalu­ieren und sinn­voll umsetzen

25.4.2019 - Christina Canclini

Das Internet der Dinge (englisch Internet of Things oder kurz IoT) ist ein seit Jahren gewach­sener Begriff. Was anfangs nach futu­ris­ti­schen Anwen­dungen klang, ist heute Realität. Eine Viel­zahl Projekte wurde im Bereich der Logistik und der Indus­trie bereits erfolg­reich umge­setzt. Aber auch für KMU’s bietet das IoT Poten­tial.

Internet of Things Teaser

Der Einsatz von IoT

Das Internet der Dinge / Internet of Things oder kurz IoT soll unseren Alltag mit ratge­benden Fitness­uhren, intel­li­genten Kühl­schränken, auto­nomen Drohnen, etc. einfa­cher, bequemer und sicherer machen. Analysten von Gartner schätzen, dass im Jahr 2020 mehr als die Hälfte grosser Geschäfts­pro­zesse in irgend­einer Weise mit dem IoT und 25 Milli­arden Gegen­stände mitein­ander vernetzt sein werden. Für Produ­zenten oder Händler solcher “Dinge” bietet das die grosse Chance, sich von den Mitbe­wer­bern abzu­heben indem die Produkte dank IoT entschei­denden Mehr­wert bieten.

Was ist das IoT? Unter dem Sammel­be­griff IoT werden Tech­no­lo­gien verstanden, welche es ermög­li­chen physi­sche und virtu­elle Gegen­stände mitein­ander zu vernetzen. Ziel des IoT ist es, auto­ma­tisch rele­vante Infor­ma­tionen aus der realen Welt zu erfassen, mitein­ander zu verknüpfen und im Netz­werk verfügbar zu machen. Mehr...

Grosse IoT-​Projekte werden bereits heute in der Indus­trie und der Logistik umge­setzt. Aber auch im Bereich E-​Health, smarte Infra­struktur oder selbst­fah­rende Autos hält das IoT Einzug. In der Ferti­gung beispiels­weise kann durch die auto­ma­ti­sierte Steue­rung und Über­wa­chung von Produk­ti­ons­ma­schinen eine opti­mierte Auslas­tung erreicht werden. Aber auch die auto­ma­ti­sche Bestel­lung von Ersatz­teilen oder früh­zei­tige Hinweise auf Störungen können kosten­in­ten­sive Ausfall­zeiten redu­zieren.

Gemäss einer Studie der FHNW zeigen sich im Rahmen der digi­talen Trans­for­ma­tion auch für KMU’s Hand­lungs­felder im Bereich IoT auf.

“Das IoT stellt ... nicht nur Schnitt­stellen zwischen Planung, Produk­tion, Über­wa­chung und Steue­rung von Prozessen sicher, sondern ermög­licht auch die Kommu­ni­ka­tion zwischen verschie­denen Geräten und dadurch neue Dienst­leis­tungen, welche ange­boten werden können. Voraus­set­zung dafür sind Sensoren und intel­li­gente Produkte, die IoT-​fähig sind. Das Poten­zial des IoT ist noch lange nicht ausge­schöpft und bietet viele Möglich­keiten und grosse Wachs­tums­chancen für Unter­nehmen.”

Das Internet der Dinge aus Sicht von...

Christoph Burgdorfer

Chris­toph Burg­dorfer IoT-​Experte, Zürich/London

Dank Ihrer System­lö­sung Gravio können sogar Privat­per­sonen IoT Anwen­dungen wie z.B. einen Einbre­cher­warn­system in wenigen Schritten selber bauen.

Wo sehen Sie IoT-​Einsatzmöglichkeiten bei KMU’s?

“Grund­sätz­lich eröffnet IoT neue Möglich­keiten den physi­schen Raum mit dem digi­talen Raum zu verknüpfen. Wenn Sie in Ihrem KMU Abläufe haben, wo physi­scher Raum mit Menschen inter­agiert, und diese Inter­ak­tion mit Soft­ware effi­zi­enter oder vernetzter gestaltet werden kann, dann haben Sie bereits eine Einsatz­mög­lich­keit für IoT-​Anwendungen."

Können Sie dazu konkrete Beispiele machen?

"Man könnte beispiels­weise Inventar-​Management mit Sensoren smarter machen. Für die Restau­rant und Hotel Branche kann die Auslas­tung von Räumen genauer gemessen und auch vorher­ge­sagt werden. Im Gesund­heits­be­reich lassen sich bespiels­weise Alters­woh­nungen mit Sensoren versehen, welche Verän­de­rungen in Verhal­tens­mus­tern fest­stellen und entspre­chende Noti­fi­ka­tionen auslösen.

Warte­schlangen und entspre­chende Vorher­sagen für Warte­zeiten, Tür-​Öffnungen oder Aufent­halts­zeiten der Kunden in einem Laden­ge­schäft lassen sich messen und anzeigen. Aber auch triviale Gebäu­de­o­pi­mie­rungen wie z.B. dass die Heizungen oder Klima­an­lagen in einem Meeting­raum erst kurz vor der Benüt­zung einge­schaltet werden, weil das Lüftungs­system mit dem Kalender der Firma verbunden ist, lassen sich mit IoT reali­sieren."

IoT-​Anwendungsfälle für KMU’s

Das Poten­tial von IoT-​Integrationen ist gross und viel­fältig: Gewin­nung wert­voller Infor­ma­tionen, Erhö­hung der Effi­zienz, opti­mierte Produkte, verbes­serte Kunden­er­fah­rungen, Erschlies­sung neuer Dienst­leis­tungen oder Geschäfts­mo­delle, etc. Doch reicht es nicht aus, überall einfach IoT-​fähige Sensoren zu instal­lieren, um von dem Poten­tial zu profi­tieren. Damit nicht nur eine Daten­flut produ­ziert wird, müssen die gewonnen Daten in einen sinn­vollen Kontext gebracht werden, darin liegt denn auch der Schlüssel zum grossen Geschäfts­nutzen. Wo konkret gibt es also Möglich­keiten und Poten­tial, IoT-​Integrationen in KMU’s sinn­stif­tend vorzu­nehmen?

Gene­rell lassen sich dank IoT Ressourcen sinn­voller einsetzen. Zustände, welche eine regel­mäs­sige Über­wa­chung erfor­dern, können auto­ma­ti­siert gemessen und ausge­wertet werden. Folg­lich anhand kurzer Beispiel erklärt:

  • In der Land­wirt­schaft können Sensoren Zustände des Bodens, der Pflanzen oder der Tiere auto­ma­tisch messen. Wodurch der Einsatz von Ress­couren wie Wasser, Dünger oder Futter­mit­teln opti­miert werden kann.

  • Mit Sensoren lässt sich auch das Regal im Laden, der Kühl­schrank im Restau­rant oder der Füll­stand der Kaffee­ma­schine auto­ma­tisch Über­wa­chen, wodruch Perso­nal­res­sourcen geschont werden.

  • In der Gebäu­de­au­to­ma­tion lassen sich Ress­couren wie Heizung, Strom oder Wasser durch auto­ma­ti­sche Über­wa­chung und sinn­volle Steue­rung einsparen.

  • Dank GPS-​Tracking lässt sich der Einsatz von Fahr­zeugen oder Personal (z.B. Service-​Techniker oder Aussen­dienst­mit­ar­beiter) effi­zi­enter planen.

Exkurs

Warum das IoT auf 5G wartet
Um den immer höheren Anfor­de­rungen an die Daten­über­mitt­lung über das Mobil­funk­netz gerecht werden zu können, sind neue Tech­no­lo­gien gefragt. 5G verspricht genau das, es bietet deut­lich schnel­lere Daten­über­tra­gungen als das bishe­rige 4G. Damit liefert 5G dem Internet der Dinge (IoT) eine wich­tige Basis, da entspre­chende Daten prak­tisch verzö­ge­rungs­frei trans­por­tiert werden und Systeme in Echt­zeit reagieren können. Aktuell laufen grosse Diskus­sionen rund um den Ausbau der 5G Infra­strukt in der Schweiz . Vor allem die mögli­chen gesund­heit­lich nega­tiven Auswir­kungen auf die Bevöl­ke­rung sind dabei ein grosser Diskus­sion­punkt.

LoRaWAN in der Schweiz
Im Gegen­satz zu 5G ist die Schweiz bereit heute gut mit einem LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) Netz ausge­stattet. Über das Low-​Power-Wireless-Netzprotokoll lassen sich IoT-​Geräte sehr ener­gie­ef­fi­zient mitein­ander vernetzen und Daten von batte­rie­be­trie­bene Sensoren unab­hängig vom Strom­netz über­mit­teln. Für die meisten IoT-​Anwendungen reicht die Über­tra­gungs­rate von LoRa aus, Anwen­dungen mit hohem Daten­be­darf oder kurzen Latenz­zeiten warten weiterhin gespannt auf 5G.

Konkretes IoT-​Projekt umsetzen

Nicht nur tech­ni­sche Heraus­for­de­rungen, auch stra­te­gi­sche Fragen werden bei IoT-​Integrationen aufge­worfen. Zu Beginn des Vorha­bens sollen daher die Anfor­de­rungen aller Anspruchs­gruppen aufge­nommen und geordnet werden. Eine struk­tu­rierte Vorge­hens­weise ist für ein IoT-​Vorhaben unab­dingbar. Wie auch bei App oder sons­tigen Software-​Projekten empfiehlt sich, früh mit Proto­typen zu starten. Damit lässt sich prüfen, wie eine neue Lösung in die bestehende Infra­struktur inte­griert werden kann. Auch können interne Anspruchs­gruppen mit solchen Pilot­ver­su­chen bereits früh­zeitig invol­viert und abge­holt werden. Mit Itera­tion kommt man einer mögli­chen Lösung Schritt für Schritt näher.

Planen auch Sie, ein IoT-​Projekt in Ihrem KMU umzu­setzen?

Gerne beraten wir Sie zu den Möglich­keiten und unter­stützen Sie auf Ihrem Weg. Indi­vi­duell, inno­vativ und kundennah bietet Smoca Unter­stüt­zung in den Berei­chen:

  • Konzep­tion von IoT-​Vorhaben / Proto­typing

  • Sensoren (z.B. Umge­bungs­sen­oren für Tempe­ratur, CO2, Feuch­tig­keit, Luft­druck, etc.)

  • (Big) Data Infra­struktur, Auswer­tungen mit Machine Lear­ning / Statistik

  • Blue­tooth, BLE, WLAN, LoRaWAN

  • Weara­bles

  • Asset Tracking / Loka­li­sie­rung

  • Weblö­sungen und mobile Apps

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Smoca AG
Tech­no­park­strasse 2
Gebäude A, 3. Stock
8406 Winter­thur

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