Does it Matter ? Ein Bericht zur Entwick­lung um den IoT-​Standard der Zukunft

7.7.2022 - Saliha Chelouti

Das Smar­thome war bis jetzt immer ein uner­füllter Traum. Geräte und Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sungen von Apple, Google, Ikea, Amazon und anderen funk­tio­nierten bis jetzt mehr schlecht als recht zusammen. Durch Matter ändert sich das nun funda­mental.

Matter IoT House

Frage­zei­chen über Frage­zei­chen? Keine Sorge mir ging es nicht anders

Die Idee hinter dem Ganzen ist es, Nutzern die Anwen­dung ihrer digi­talen Geräte zu verein­fa­chen. Matter ermö­gicht es, dass über ein Stan­dar­di­sie­rungs­pro­to­koll, problemlos eine Verknüp­fung zwischen Gerät und System herge­stellt werden kann, dies über die Herstel­ler­grenzen hinweg.

Du kannst dir ein neues Beleuch­tungs­system für dein Haus, die neusten Garten­an­lagen, oder wonach auch immer dir ist holen, ohne dir Gedanken darüber zu machen, welches Smart­phone und welche Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sung du besitzt oder in Zukunft haben wirst.

Die Inno­va­tion führt zu einer wach­senden Auswahl an verschie­denen Geräten. Matter ermög­licht, dass die Geräte vom glei­chen System aus gesteuert werden können. Auch für dick­köp­fige Mitbe­wohner, welche nicht bereit sind, ihr Smart­phone zu ersetzen, ist im Haus­halt genü­gend Platz. Denn bei Geräten welche Matter verwenden spielt es keine Rolle, welches Gerät genutzt wird. IOS und Android-​User haben glei­cher­massen die Möglich­keit ihre Anlagen zu steuern und müssen dadurch auf nichts verzichten.

Was ist der Matter Stan­dard?

Icon MatterDer aus drei T zusam­men­ge­stellte Drei­ecks­stern, auch «Matter» genannt, ist die Stif­tung für vernetzte Dinge.

Matter ist ein Soft­ware­fun­da­ment, welches über Thread/ Wlan und BLE funk­tio­niert. Matter defi­niert unter anderem, wie zerti­fi­zierte Geräte mitein­ander kommu­ni­zieren sollen, wie das Benut­zer­ma­nage­ment funk­tio­niert und welche Sicher­heits­me­cha­nismen ange­wendet werden.

Damit sind Smart-​Home-Geräte sicher, zuver­lässig und nahtlos zu bedienen. Wichtig ist jedoch, dass Matter kein eigenes Smart Home System ist. Es wird Apples HomeKit oder Google Assistant nicht ersetzen, sondern eine einheit­liche Basis schaffen, auf welcher diese Systeme aufbauen.

Vorteile:

  • Platt­form unab­hängig

  • Flexi­blere Sprach- und Handy­steue­rung

  • Grös­sere Auswahl von Geräten

  • Unkom­pli­zierter Wechsel auf ein neues Gerät

  • Neubauten und Wohnungen können einfa­cher verwaltet und gesteuert werden

  • Systeme steuern die Anlagen ohne Cloud Notwen­dig­keit

Woher kommt Matter?

Matter entstand aus dem Connected Home over IP Projekt, kurz CHIP genannt. Dieses wurde 2019 von den Bran­chen­grössen Amazon, Apple, Google, Comcast und der Zigbee Allianz ins Leben gerufen.Die Zigbee Allianz wurde mitt­ler­weile zur Connec­ti­vity Stan­dards Allicance, CSA (https://csa-iot.org) und wird den Matter-​Standard in Zukunft veröf­fent­li­chen und auch die Geräte- und Hersteller-​Zertifizierung vornehmen. Die Matter Home­page findet sich unter http://build­with­matter.com

Wie funk­tio­niert Matter?

Matter SchemaWas viele bren­nend inter­es­sieren dürfte: Matter funk­tio­niert sowohl lokal, als auch über das Internet.

Matter kommu­ni­ziert über das IPv6-​Protokoll. IP steht für Internet Protocol und wie der Name vermuten lässt, basiert das Internet, aber auch die Heim­netz­werke darauf.Dabei kommt es nicht darauf an, ob über ein Netz­werk­kabel, WLAN oder LTE. Das heisst, auch die Kommu­ni­ka­tion zwischen Smart Home Gate­ways, wie der IKEA TRADFRI Gateway oder die Philips Hue Bridge, und der entspre­chenden App auf dem Handy, HomeKit oder einem belie­bigen anderen Heim­as­sis­tenten basiert auf dem Proto­koll.

Auf der anderen Seite eines solchen Gate­ways sind die kleinen Smart Home Devices wie Glüh­birnen, Schalter, Bewe­gungs­melder, etc. Diese verwenden häufig Zigbee als kabel­losen Kommu­ni­ka­ti­ons­kanal, da dieses ener­gie­spa­render ist als das sonst übliche WLAN. Zigbee verwendet jedoch mit 802.15.4 einen anderen Funk­stan­dard als WLAN mit 802.11. Somit verstehen sich die Zigbee Devices und die Heim­as­sis­tenten sowohl auf physi­scher als auch inhalt­li­cher (Protokoll-​)Ebene, nicht ohne Weiteres.

Bis anhin kommu­ni­zierten die Heim­as­sis­tenten über das lokale Netz­werk nur mit den Gate­ways und diese inter­pre­tierten und über­setzten sämt­liche Befehle, wandelten diese passend auf ihre Smart Home Device um und leiteten sie auf Zigbee weiter.

Hier wird eine Tech­no­logie namens “Thread” zum Einsatz kommen. Dies ermög­licht die Verwen­dung des IPv6-​Protokolls auf Zigbee und ist somit eine Grund­vor­aus­set­zung damit Matter funk­tio­nieren kann.

Somit wird jedes Smart Home Device per IPv6 adres­sierbar und sämt­liche Geräte mit Matter-​Zertifizierung können einander direkt anspre­chen. Da Matter eben­falls vorgibt, wie Befehle inhalt­lich struk­tu­riert sein müssen, damit alle diese verstehen, müssen die Gate­ways diese in Zukunft nicht mehr über­setzen, sondern nur noch in einer Funk­tion als Router von Ethernet oder WLAN auf Zigbee weiter­leiten.

Was macht Matter so ausser­ge­wöhn­lich?

Matter ist ein lizenz­freier Stan­dard, der bereits von Anfang an von den wich­tigen Playern in der Branche getragen wird. Es herrscht eine grosse Hoff­nung, die Frag­men­tie­rung im Smart Home Bereich deut­lich redu­zieren zu können.

Nehmen wir mal folgendes Beispiel:

Du hast dir vor zwei Jahren von IKEA zwei smarte Glüh­birnen und eine Fern­be­die­nung gekauft. Diese hast du in deinen beiden Nacht­tisch­lampen verbaut und mit der Fern­be­die­nung kannst du mit einem Drücker beide Lichter ein- und ausschalten.

Nun hast du dir auf dem Nach­hau­seweg von Philips noch zwei Glüh­birnen und eine Hue Bridge gekauft, um alles vom Telefon aus steuern zu können. Zudem hast du die Jalousie mit einem Unter­putz­aktor von einem Dritt­her­steller aufrüsten lassen.

Die Hue Lichter funk­tio­nieren mit dem Telefon, doch jetzt möch­test du die IKEA Lichter eben­falls an die Hue Bridge koppeln, um diese auch von der App aus steuern zu können.

Eigent­lich sollte das gehen, tut es aber doch nicht.

In einem Inter­net­forum steht, dass die IKEA Lampen Soft­ware Version 1.2 benö­tigen, was bei den 2-​jährigen Lampen ziem­lich sicher nicht der Fall ist. Um das Update durch­zu­führen, würde man aber einen IKEA Gateway benö­tigen. Also hättest du gleich in die IKEA fahren können.

Ähnli­ches gilt für den Rollo-​Unterputzaktor. Es stand, dass er mit den gängigen Zigbee Systemen kompa­tibel sei und Hue ist hier­zu­lande eines der verbrei­tetsten Systeme. In der App findest du aber nur den Punkt “Licht hinzu­fügen”, kann die Hue App über­haupt auch Roll­läden? Die IKEA wiederrum hat smarte Jalou­sien, also schaffst du dir dann auch noch den IKEA Gateway an und betreibst dein Zuhause nun mit zwei sepa­raten Systemen, welche du dann in Apple Home verbin­dest.

Und was ist nun, wenn jemand in ihrem Haus­halt kein Apple Gerät hat? Muss man dann alles noch­mals einrichten?

An diesem Beispiel sieht man, dass man schnell mit kleinen Unge­wiss­heiten konfron­tiert wird und dass es für die meisten eine Lösung gibt. Häufig braucht es aber Recher­chen, das Anschaffen von zusätz­li­chem, redun­dantem Mate­rial oder viel Zeit­auf­wand. Das, obwohl man mit Zigbee doch einen Smart Home Stan­dard hätte.

Hier sieht man gut, was Matter oder besser gesagt dessen Verspre­chen, einzig­artig macht. Es bietet einen einzigen, breit abge­stützten Stan­dard, der die Hand­ha­bung vom Telefon bis zum Smart Device abdeckt.

Für wen ist Matter nütz­lich?

Matter ist ein neuer Stan­dard, welcher vielen Nutzern eine Menge Vorteile und Erleich­te­rung einbringen soll. Davon profi­tieren kann jeder, der Zuhause Smart Home Geräte von verschie­denen Herstel­lern und keine Lust mehr hat, vor jeder Anschaf­fung Inter­net­foren und Webseiten mit geringer Infor­ma­ti­ons­dichte zu durch­forsten, um heraus­zu­finden, welche Geräte nun mit den bereits vorhan­denen kompa­tibel sind.

Damit das Ganze nicht nur in der Theorie funk­tio­niert und wir das in unserem Alltag inte­grieren können, müssen sich Firmen bei der Entwick-​lung Ihrer Geräte an die Matter-​Standards halten. Dadurch ist es den Nutzern möglich, Anlagen oder Geräte durch eine einzige App oder bereits hinter­legte Funk­tion auf Ihrem Smart­phone zu bedienen.

Deshalb ist Smoca der rich­tige Partner für die Matter-​Entwicklung

In unserem Team arbeiten begeis­terte, faszi­nierte Entwickler, welche sich persön­lich, sowie beruf­lich sehr für diese Inno­va­tion inter­es­sieren. Wir sind dafür geeignet, da wir bereits ein grosses Wissen darüber besitzen und wissen, wie wir Arbeiten umsetzten können, obwohl es den Matter Stan­dard auf dem Markt nicht gibt. Dank bishe­rigen Aufträgen, bei welchen wir Thread benutzen, durften wir alles nötige Wissen und auch die Schwie­rig­keiten kennen­lernen. Beim Entwi­ckeln von Geräten, halten wir den Stan­dard gewis­sen­haft ein.

Fazit

Matter ermög­licht es, unsere vernetzten Geräte oder Anlagen schneller, einfa­cher und freier bedienen zu können. Wir freuen uns auf den grossen Tag, an welchem es endlich so weit ist und der Traum vom Smar­thome in Erfül­lung gehen wird.

Kontakt

Smoca AG
Tech­no­park­strasse 2
Gebäude A, 3. Stock
8406 Winter­thur

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