Nach­hal­tig­keit in der Smart­phone Welt?

27.9.2018 - Christina Canclini

Stehen die Begriffe Digi­ta­li­sie­rung und Nach­hal­tig­keit im Gegen­satz zu einander oder kann die Digi­ta­li­sie­rung Nutzen für die Nach­hal­tig­keit stiften? Mit dieser Frage im Kopf haben wir das Swiss Green Economy Sympo­sium besucht und berichten hier über einige Erkennt­nisse und span­nende Kenn­zahlen aus der Forschung bezogen auf die mobile Branche.

Nachhaltigkeit in der Smartphone Welt? teaser

Mein Besuch des Swiss Green Economy Sympo­siums (SGES) Anfangs September zum Thema „Nach­hal­tige Gewinne“ hat mir gezeigt, dass das Thema Nach­hal­tig­keit defi­nitiv in der Wirt­schaft ange­kommen ist. Auch wenn die Ausle­gung des Themas Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum offen liess (handelt es sich um nach­hal­tige Gewinne im Sinne von „lang­fris­tigen Gewinnen“ oder um „gewinn­brin­gende Nach­hal­tig­keit“?), wurden von den Refe­renten mehr­heit­lich inter­es­sante Nach­hal­tig­keits­pro­jekte bezüg­lich sozialen, ökolo­gi­schen und ökono­mi­schen Aspekten vorge­stellt.

Swiss GREEN ECONOMY SYMPOSYUM

Im Vertie­fungs­forum „Sichere Digi­ta­li­sie­rung: ökono­misch, sozial und ökolo­gisch verant­wort­lich“ hat ein Dokto­rand der Uni Zürich span­nende Resul­tate aus einer Studie bezüg­lich dem Impact der ICT Branche auf Mensch und Umwelt vorge­stellt. In der Schweiz hat die ICT Branche gemäss der Studie das Poten­zial, bis zu 3,37-mal mehr Treib­haus­gas­emis­sionen zu vermeiden, als dass durch die Produk­tion, den Betrieb und die Entsor­gung von ICT-​Geräten und -​Infrastrukturen verur­sacht werden. Smarte Lösungen, vor allem im Verkehr, Bauwesen und Ener­gie­sektor, können so zum Klima­schutz beitragen. Dafür müssen aber die vorhan­denen tech­no­lo­gi­schen und wirt­schaft­li­chen Poten­ziale durch ehrgei­zige und ziel­ge­rich­tete Mass­nahmen syste­ma­tisch ausge­schöpft werden.

CO2 Pro Jahr Produktion vs Gebrauch

Die Studie betrachtet auch den Fuss­ab­druck des ICT Sektors. Dabei wird deut­lich, dass durch den Umstieg von tradi­tio­nellen Compu­tern auf leichte und ener­gie­ef­fi­zi­ente mobile Geräte, der rela­tive Anteil der Produk­ti­ons­phase steigt. Somit wird es für den ICT-​Sektor wich­tiger, sich für eine „grünere“ Liefer­kette zu enga­gieren und auch versteckte Emis­sionen zu vermeiden, d. h. Emis­sionen, die in den Ländern auftreten, in denen die Hard­ware herge­stellt und die Rohstoffe abge­baut werden. Es ist wichtig, dass der Verbrauch fossiler Energie über den gesamten Lebens­zy­klus der Produkte redu­ziert wird.

Smart­phone Hersteller wie Fair­phone oder Shift haben sich genau diesen Themen ange­nommen und vertreiben fair herge­stellte mobile Geräte. Was aber ist fair(er) an diesen Geräten? Laut dem Shift Report werden den Fabrik­mit­ar­bei­tern in China faire Löhne und Anstel­lungs­be­din­gungen geboten, zudem werden keine kriti­schen Rohstoffe wie Coltan einge­setzt. Die Geräte sind so konzi­piert, dass Repa­ra­turen einfach (selber) vorge­nommen werden können und bieten so eine lange Lebens­dauer. Mit einem Gebraucht­markt und Recy­cling­mög­lich­keiten wird zu einer ausge­wo­genen Kreis­lauf­wirt­schaft beigetragen. So diffe­ren­zieren sie sich weit­ge­hend von den Masse­pro­dukten, welche in unserer Wegwerf­ge­sell­schaft leider laufend an Bedeu­tung zunehmen.

Shift Handy

Der Praxis­test zeigt, dass das neuste Shift­phone 6m bezüg­lich Leis­tungs­fä­hig­keit und Feature­um­fang durchaus mit den Geräten der gros­seren Herstel­lern mithalten kann. Die Nutzung der 21MP Rück­ka­mera lässt zwar noch etwas zu wünschen übrig, Shift verspricht hier aber mit einem kommenden Update Verbes­se­rung.

Neben den fairen Smart­phones sind nach­hal­tige Apps und smarte Lösungen gefragt, welche einer­seits lang­fristig Nutzen stiften, ander­seits zur Vermin­de­rung der Treib­haus­gas­emis­sionen beitragen können. Als App Entwickler versu­chen wir bei unseren Projekten genau diese Nach­hal­tig­keits­ge­danken immer im Fokus zu behalten. Denn als soge­nannte Smart Chan­ge­maker müssen wir bzw. unsere Gene­ra­tion grund­sätz­liche, neue Rich­tungen einschlagen, damit unser Planet auch für unsere Enkel eine lebens­werte Grund­lage bietet. Inno­va­tive Ideen und Modelle, sowie Mut zum Auspro­bieren sind also gefragt. Was etwas abge­dro­schen und verdächtig nach „Green­wa­shing“ klingt, ist als ernst­ge­meinte und abschlies­sende Zusam­men­fas­sung des SGES 2018 zu verstehen.

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